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Webinar-Reihe

 Ist das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs der richtige Ort für einen Straftatbestand des Ökozids?

Um diese Frage zu beantworten, erörtert der Vortrag in einem ersten Schritt, ob ein Ökozid-Straftatbestand mit den Zielen des Römischen Statuts vereinbar ist. Ausgangspunkt sind die Gründe, die 1991 zur Ablehnung eines Entwurfs für einen Umweltstraftatbestand der Völkerrechtskommission zur Aufnahme in den Draft Code of Crimes Against the Peace and Security of Mankind geführt haben. In einem zweiten Schritt diskutiert der Vortrag, ob die Ziele der Befürworter eines Ökozid-Straftatbestands durch seine Aufnahme in das Römische Statut verwirklicht werden können. Birgt die Aufnahme eines Ökozid-Straftatbestands möglicherweise sogar die Gefahr, dass die derzeitigen Ziele des Römischen Statuts aus dem Fokus geraten und der Internationale Strafgerichtshof mit zu hohen Erwartungen überfrachtet wird.

Abschließend werden zwei Alternativen zur Aufnahme eines Straftatbestands des Ökozids in das Römische Statut erörtert, insbesondere die strafrechtliche Verfolgung von Umweltschäden im Rahmen der bereits bestehenden Straftatbestände des Römischen Statuts sowie die Einführung einer Ökozid-Konvention.

Über den Referenten

Linus Jannek Mührel

Linus Mührel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Völkerrecht, Europarecht und Öffentliches Recht an der TU Dresden.

2022 schloss er sein Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin ab sowie seine Promotion an der Freien Universität Berlin mit einer Dissertation zum Thema Saying Authoritatively What International Humanitarian Law Is: The Interpretations and Law-Ascertainments of the International Committee of the Red Cross. Im Rahmen seiner Promotion war Linus Mührel für Forschungsaufenthalte als Junior Visiting Scholar am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf (2017 und 2019) und als Research Fellow am Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien (2020). 

Seine Forschungsinteressen liegen unter anderem in den Bereichen des humanitären Völkerrechts, des Menschenrechtsschutzes, des Völkerstrafrechts und der Völkerrechtstheorie. Zu diesen und zu anderen Themengebieten hat er Bücher und Artikel publiziert, darunter The Human Rights Committee - Challenges and Prospects for Enhanced Effectiveness and Integration (Journal of Human Rights Practice, 2022, zusammen mit Jelić), Cynical International Law? Abuse and Circumvention in Public International and European Law (Springer, 2021, zusammen mit Baade, Burchardt, Feihle, Köppen, Riemer und Schäfer) und International Humanitarian Law in Areas of Limited Statehood: Adaptable and Legitimate or Rigid and Unreasonable? (Nomos, 2018, zusammen mit Baade und Petrov).

Die Webinare bringen Praktiker:innen aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um die Möglichkeiten und Herausforderungen bei der Einführung des Straftatbestands "Ökozid" sowohl im internationalen als auch im nationalen Strafrecht zu diskutieren. 

Entsprechend der unterschiedlichen Referent:innen finden die Webinare in Deutsch oder Englisch statt. Dies ist der jeweiligen Beschreibung zu entnehmen. Weitere Webinare sind für das WS 2022/2023 geplant.

Frühere Events: 22. Februar
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Späteres Event: 22. März
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