Schweden: Führungskräfte aus der Wirtschaft fordern die Einführung eines neuen internationalen Straftatbestands des Ökozids

Zusammenfassung:

  • In einem offenen Brief, der von Aktuell Hallbarhet veröffentlicht wurde und zeitlich mit der Abstimmung des Europäischen Parlaments über eine aktualisierte Richtlinie zur Umweltkriminalität zusammenfiel, forderten sechs Vorstandsvorsitzende, darunter Jenny Rundbladh vom Pensionsriesen SPP, den Ökozid als internationales Verbrechen im Rahmen des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs einzustufen.

  • Die Führungskräfte der Unternehmen SPP, Houdini, Icebug, Polarbröd, Svea Solar und Rejlers riefen die schwedische Wirtschaft ausdrücklich dazu auf, sich der wachsenden globalen Initiative zur Kriminalisierung schwerster Umweltschäden anzuschließen.

  • Die Firmenchefs betonten die positiven Auswirkungen, die ein neuer, eigenständiger internationaler Straftatbestand des Ökozids auf die Wirtschaft und den Planeten haben könnte: "Ein Gesetz, das die schwersten Zerstörungen der lebenden Ökosysteme der Erde unter Strafe stellt, würde die Möglichkeit verringern, Unternehmen auf Kosten der Natur zu führen, und gleichzeitig den Weg für Unternehmen mit wirklich nachhaltigen Lösungen ebnen" (Übersetzung).

  • In Anerkennung der Bedeutung der neuen EU-Richtlinie über Umweltkriminalität und der Aufnahme einer Bestimmung, die mit Ökozid vergleichbare Fälle unter Strafe stellt, forderten die sechs Vorstandsvorsitzenden die schwedische Regierung auf, noch einen Schritt weiter zu gehen und über den europäischen Raum hinaus zu schauen. Sie sollten sich dafür einsetzen, dass neben Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und dem Verbrechen der Aggression auch der Ökozid in das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs aufgenommen wird.

  • In dem offenen Brief wird auf die Ecocide Law Alliance verwiesen, die sich in Schweden und darüber hinaus für ein Ökozidstrafrecht einsetzt. Die Alliance wurde 2022 gegründet, um zukunftsorientierte Unternehmen gemeinschaftlich zu mobilisieren, die die Bedingungen für einen fairen Wettbewerb innerhalb der planetarischen Grenzen schaffen und nachhaltiges Wirtschaften fördern wollen.

Lesen Sie den von Aktuell Hallbarhet veröffentlichten offenen Brief hier.