EU beschließt weltweit stärkstes Umweltrecht - Deutschland stimmt als einziges Land nicht dafür

EU beschließt weltweit stärkstes Umweltrecht - Deutschland stimmt als einziges Land nicht dafür

Umweltverbrechen sind weltweit die drittgrößte kriminelle Aktivität, nehmen jährlich um 5-7% zu und verursachen jährlich Schäden von 110-281 Milliarden USD. Die EU hat nach jahrelangen Verhandlungen nun eine Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt verabschiedet, die weltweit vorbildlich ist - sie adressiert u.a. “Fälle vergleichbar mit Ökozid”. Die finale Abstimmung im Europäischen Rat war überraschend einstimmig - als einziges Land stimmte Deutschland nicht dafür und begibt sich damit in eine bislang einzigartige Außenseiterposition.

ZIVILGESELLSCHAFTLICHES FORUM DER VEREINTEN NATIONEN: "ÖKOZID ALS INTERNATIONALES VERBRECHEN ANERKENNEN"

ZIVILGESELLSCHAFTLICHES FORUM DER VEREINTEN NATIONEN: "ÖKOZID ALS INTERNATIONALES VERBRECHEN ANERKENNEN"

In der Gemeinsamen Globalen Erklärung der Haupt- und Interessengruppen (Joint Global Statement), die auf der Sechsten Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-6) vom 26. Februar bis zum 1. März 2024 am Sitz des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi, Kenia, vorgelegt wurde, heißt es, dass “die Arbeit an der universellen Anerkennung von Ökozid als internationales Verbrechen eine starke Abschreckungswirkung" gegen die schwersten Umweltschäden entfalten würde.

Schweden: Führungskräfte aus der Wirtschaft fordern die Einführung eines neuen internationalen Straftatbestands des Ökozids

Schweden: Führungskräfte aus der Wirtschaft fordern die Einführung eines neuen internationalen Straftatbestands des Ökozids

In einem offenen Brief, der von Aktuell Hallbarhet veröffentlicht wurde und zeitlich mit der Abstimmung des Europäischen Parlaments über eine aktualisierte Richtlinie zur Umweltkriminalität zusammenfiel, forderten sechs Vorstandsvorsitzende, darunter Jenny Rundbladh vom Pensionsriesen SPP, den Ökozid als internationales Verbrechen im Rahmen des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs einzustufen.

Finnland: Abgeordnete fordern Anerkennung von Ökozid als neues internationales Verbrechen

Finnland: Abgeordnete fordern Anerkennung von Ökozid als neues internationales Verbrechen

Am 20. Februar 2024 reichte eine Gruppe finnischer Abgeordneter der Grünen, darunter die ehemalige Innenministerin Maria Ohisalo, eine formelle schriftliche Anfrage an die Regierung ein, in der sie sich nach der Absicht der Regierung erkundigten, die Einführung von Ökozid als neues eigenständiges internationales Verbrechen durch den Internationalen Strafgerichtshof zu befördern.

EU-Parlament stimmt für strafrechtliche Verfolgung von Fällen, die "mit Ökozid vergleichbar" sind

EU-Parlament stimmt für strafrechtliche Verfolgung von Fällen, die "mit Ökozid vergleichbar" sind

Das Europäische Parlament hat heute einer neuen Richtlinie über Umweltkriminalität zugestimmt, die unter anderem vorsieht, Fälle zu strafrechtlich zu ahnden, die "mit Ökozid vergleichbar" sind. Das Europäische Parlament und der Berichterstatter des Parlaments für die Richtlinie, der niederländische Abgeordnete Antonius Manders, stehen im Mittelpunkt der Bemühungen um neue EU-Rechtsvorschriften zur Verhinderung und Ahndung von schwersten Umweltschäden. Das Parlament hatte im März 2023 angekündigt, die Aufnahme des Begriffs "Ökozid" in die neue Richtlinie zu unterstützen. Damit die neue Richtlinie in Kraft treten kann, muss eine Abstimmung im Europäischen Rat stattfinden, die für den kommenden Monat (März) vorgesehen ist.

Belgien erkennt als erstes europäisches Land Ökozid als Verbrechen auf internationaler Ebene an

Belgien erkennt als erstes europäisches Land Ökozid als Verbrechen auf internationaler Ebene an

Das belgische Bundesparlament hat heute für ein neues Strafgesetzbuch gestimmt, das zum ersten Mal in Europa den Straftatbestand des Ökozids sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene anerkennt. Auf nationaler Ebene zielt der neue Straftatbestand des Ökozids darauf ab, die schwersten Fälle von Umweltzerstörung, wie z. B. das Auslaufen großer Mengen von Öl, zu verhindern und zu bestrafen. Er wird für Personen in den höchsten Entscheidungspositionen und für Unternehmen gelten.

Beispiellose Berichte über die Umweltfolgen des Ukraine-Konflikts empfehlen Ermittlungsstellen für Ökozid

Beispiellose Berichte über die Umweltfolgen des Ukraine-Konflikts empfehlen Ermittlungsstellen für Ökozid

Ein neuer Bericht mit dem Titel "The Environmental Compact for Ukraine" wurde von der hochrangigen Arbeitsgruppe des Landes zu den Umweltfolgen des Krieges veröffentlicht. Der Bericht hebt das Vorhandensein des Straftatbestands "Ökozid" im ukrainischen Strafgesetzbuch (Artikel 441) hervor, stellt fest, dass dieser Straftatbestand in jüngster Zeit weltweit zunehmend in die nationale Gesetzgebung aufgenommen wird, und verweist insbesondere auf die Definition des Begriffs "Ökozid" des unabhängigen Expertengremiums aus dem Jahr 2021.

Beteiligung von Stop Ecocide International am Weltwirtschaftsforum 2024

Beteiligung von Stop Ecocide International am Weltwirtschaftsforum 2024

Jojo Mehta, die Geschäftsführerin von Stop Ecocide International, nahm vom 15. bis 19. Januar 2024 am Weltwirtschaftsforum in Davos teil. Jojo sprach auf zwei Veranstaltungen: "Where Nature Meets Conflict" (Wo die Natur auf Konfliktsituationen trifft), live-gestreamt am Dienstag, 16. Januar und "Law and Litigation for Climate and Nature" (Recht und gerichtliche Klage für Klima und Natur) am Donnerstag, 18. Januar.

Gesetze zum Ökozid als "positive Kippelemente" in globalem Klimafolgenbericht benannt

Gesetze zum Ökozid als "positive Kippelemente" in globalem Klimafolgenbericht benannt

Der Bericht 2023 zu globalen Kipp-Punkten ("Global Tipping Points") wurde vom Global Systems Centre der Universität Exeter erstellt und enthält Beiträge von 200 Autoren und 25 Institutionen. Der Bericht nennt Gesetze zum Ökozid als einen von mehreren "positiven Kipp-Punkten" in Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft, die Hoffnung machen angesichts kollabierender Systeme in der natürlichen Umwelt.

EU einigt sich auf Sanktionierung schwerwiegender Umweltschäden, die "mit Ökozid vergleichbar" sind

Die EU hat sich darauf geeinigt, einen neuen Straftatbestand gesetzlich zu verankern, mit dem die schwersten Umweltverbrechen bestraft werden sollen. Das ist ein Paradigmenwechsel von historischer Bedeutung.

Am Donnerstagnachmittag billigte die Europäische Union in Brüssel die Verschärfung ihrer "Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt". Die Richtlinie wird nun Bestimmungen enthalten, um bestimmte schwere Fälle von Ökosystemzerstörung, einschließlich der Zerstörung von Lebensräumen und illegalem Holzeinschlag, direkt anzugehen.

Chile: Neue Gesetze führen Elemente der Ökozid-Definition ein

Chile: Neue Gesetze führen Elemente der Ökozid-Definition ein

Am 17. August wurde in Chile ein neues Gesetz, das Gesetz 21.595, veröffentlicht.  Es ändert das Strafgesetzbuch in Bezug auf Wirtschaftsverbrechen und enthält einen neuen Abschnitt über "Angriffe auf die Umwelt". Dieser Abschnitt enthält mehrere Elemente der rechtlichen Definition von Ökozid, wie sie von dem unabhängigen Expertengremium formuliert wurden, das von der Stiftung Stop Ecocide im Jahr 2021 einberufen wurde.

UN-Hochkommissar "begrüßt Erwägung" von Ökozid als internationales Verbrechen

UN-Hochkommissar "begrüßt Erwägung" von Ökozid als internationales Verbrechen

In seiner Eröffnungsrede zur 54. Sitzung des Menschenrechtsrates sprach sich Volker Türk, Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, entschieden dafür aus, den internationalen Straftatbestand des "Ökozids" in das Römische Statut des von den Vereinten Nationen unterstützten Internationalen Strafgerichtshofs aufzunehmen. Dies sei eine mögliche Maßnahme, um die Verantwortlichkeit für Umweltschäden sicherzustellen.